Am 13. Mai beschmierten Unbekannte das Deportationsdenkmal in der Levetzowstraße mit anti-Israelischen Parolen. Der Moabiter Verein „Sie waren Nachbarn“ machte die Beschädigung öffentlich.
Die Tat, die eine Verbindung des Denkmals für die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus mit einer Parole im Kontext des aktuellen Krieges Israels gegen die Hamas im Gaza herstellt, verurteilen wir deutlich als einen Angriff auf das Gedenken. Das Denkmal wurde nicht zufällig ausgewählt. Wenn vorgegeben wird, Israels Vorgehen kritisieren zu wollen, aber ein Denkmal für im NS deportierte Jüdinnen*Juden beschädigt wird, dann handelt es sich um nichts anderes als Antisemitismus.
Dieser Angriff reiht sich ein in eine Vielzahl von Vorfällen im Kontext des Krieges, die sich gegen Orte jüdischen Lebens und Gedenkorte oder -tage der NS-Judenvernichtung richteten.
Alleine in Berlin kommt es seit einigen Monaten vermehrt zu antisemitischen und anti-Israelischen Aktionen.
Am Jahrestag der Auschwitz-Befreiung im Januar 2024 veranstalteten palästina-solidarische Gruppen in Berlin-Mitte eine Kundgebung, bei der es zu Gleichsetzungen der Judenvernichtung im NS mit dem militärischen Vorgehen Israels kam.
Bereits November 2023 wurde im Tiergarten ein Schaukasten zu jüdischem Leben im Bezirk gezielt zerstört und in Brand gesetzt.
Bundesweite Bekanntheit erlangte auch der Brandanschlag auf die Synagoge des Vereins Kahal Adass Jisroel in Mitte im Oktober 2023.
Eine Mitte Mai eröffnete Ausstellung am Bebelplatz, die auf das Schicksal der 132 am 7. Oktober entführten Geiseln aufmerksam macht, bestand keine 24 Stunden, bevor sie mit roten Dreiecken und Parolen beschmiert wurde.
Wir stehen solidarisch an der Seite der bedrohten JĂĽdinnen*Juden und verwehren uns gegen jede Instrumentalisierung und jeden Angriff auf die Erinnerung an die Verbrechen des Nazi-Regimes.
Deshalb rufen wir am Montag, den 27. Mai 2024 ab 18 Uhr zu einer antifaschistischen Kundgebung am Denkmal in der LevetzowstraĂźe auf.
Gegen jeden Antisemitismus!
Antifaschistisches BĂĽndnis zum Gedenken an die Novemberpogrome in Berlin
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