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Die „Emanzipative & Antifaschistische Gruppe“ (EAG) wurde 2005 in Pankow gegründet. Damals wie heute ging es uns darum den Neonazis im Berliner Nordosten entgegenzutreten. Allerdings war es uns immer zu wenig, ausschließlich Anti-Nazi-Arbeit im Stadtteil zu leisten. Vielmehr gehörte von Anfang an eine umfassende Herrschaftskritik und linksradikale Theoriebildung zu unserem Anspruch. Darüber hinaus wurde die Gruppe auch aus der Kritik am Antisemitismus innerhalb linker Strukturen gegründet sowie den antifeministischen Tendenzen der Antideutschen Szene.
„…alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist“ KARL MARX
Dieses Zitat von Karl Marx betrachten wir als Leitlinie unserer Politik. Wir versuchen Herrschaftsverhältnisse und Ausgrenzungsmechanismen der modernen kapitalistischen Gesellschaft zu thematisieren und anzugreifen. Neben einem konsequenten Antifaschismus und Antirassismus sind für uns Feminismus und der Kampf gegen Antisemitismus zentrale Themen, die nach unserem emanzipatorischen Anspruch nicht einzeln, sondern notwendigerweise verschränkt Teil unserer Arbeit sind.
„the master´s tools will never dismantle the master`s house“ AUDRE LORDE
Feminismus bedeutet für uns nicht nur den Kampf gegen Diskriminierung von Frauen, sondern gegen die gesamte patriarchale Einrichtung der Gesellschaft. Zu diesem Kampf gehört für uns auch die Unterstützung aller Menschen, die aufgrund ihrer sexuellen Orientierung und Geschlechteridentität diskriminiert werden. Beispielsweise unterstützen wir seit Jahren, dass „What the Fuck“-Bündnis, das die Proteste gegen den christlich-fundamentalistischen „Marsch für das Leben“ organisiert.
Wir versuchen auch, Betroffene von sexualisierter Gewalt und homo- oder transfeindlichen Übergriffen zu unterstützen. Dabei sind wir der Meinung, dass Betroffene das ihnen widerfahrene definieren und Schutzräume einzufordern können. Das bedeutet für uns – leider – auch immer wieder in unserer eigenen politisch-sozialen Umgebung tätig zu werden. Es ist unser Anspruch im Gruppenkontext und bei unseren Veranstaltungen, Tresen oder Partys Räume zu schaffen, in denen sich alle Menschen angstfrei aufhalten können.
„Es ist geschehen, und folglich kann es wieder geschehen.“ PRIMO LEVI
Wir halten Antisemitismus für eine aktuelle, tödliche und weltweite Gefahr für Juden und Jüd*innen, die keineswegs nur aus traditionell rechten Milieus erwächst. Ein großer Teil der deutschen Bevölkerung teilt nach wie vor antisemitische Einstellungen. Antisemitismus gibt es quer durch die Gesellschaft, von der Bedrohung von Menschen mit Kippa auf den Straßen Berlins, über antisemitische Verschwörungstheorien in Rapvideos zu offenen Holocaustleugnungen und -verharmlosungen durch Mitglieder der AFD als Bundestagspartei. International ist in den letzten Jahren der Dschihadismus zur tödlichen Bedrohung für Juden und Jüd*innen, aber auch für säkulare Muslim*a, Ex-Muslim*a, Oppositionelle in muslimischen Ländern und andere Menschen geworden. Als linksradikale Antifaguppe ist es für uns selbstverständlich darüber hinaus auch Antisemitismus innerhalb der Linken, sei diese getarnt als falsch verstandene Kapitalismuskritik oder vermeintliche Israelkritik, zu reflektieren.
Die Gefahr des Antisemitismus in dessen verschiedensten Formen ernst zu nehmen, bedeutet für uns auch für das Recht des jüdischen Staates Israel auf Existenz und Selbstverteidigung einzutreten. Denn Israel ist nach wie vor Zufluchtsort und Schutzraum der Menschen, die von Antisemitismus betroffen sind. Die Mitgestaltung der Proteste gegen Deutschlands größten antisemitischen und antiisraelischen Aufmarsch zum sogenannten „Al Quds Tag” ist aus diesen Gründen seit vielen Jahren Teil unserer Praxis.
„Deutschland? Nie wieder!“ MARLENE DIETRICH
Seit es die EAG gibt, haben wir so gut es ging versucht auf aktuelle politische Herausforderungen zu reagieren. In den letzten Jahren wurde dabei die Solidarität mit Geflüchteten und die Kritik am Europäischen Grenzregime immer wichtiger für unsere Arbeit. Unsere Anti-Nazi-Arbeit hat sich aufgrund der rassistischen Proteste gegen die neu entstandenen Unterkünfte für Geflüchtete sowie im Zusammenhang mit dem Erstarken der AFD ausgeweitet.
Wir sind klar solidarisch mit Geflüchteten und versuchen das angesichts der gesellschaftlichen Tendenzen durch Kampagnen wie „rage against rascism“ auch in die Mehrheitsgesellschaft zu tragen.
Bei all unseren Aktivitäten schauen wir nach konkreten Ansatzpunkten in unserem direkten Umfeld, nach vorhandenen politischen Spielräumen und geeigneten Verbündeten und versuchen gleichzeitig das große Ganze nicht aus dem Blick zu verlieren – das Ziel einer befreiten und solidarischen Gesellschaft.
Schreibt uns doch bei Interesse oder Anfragen eine Mail! Wenn ihr mehr Infos zu unserer aktuellen Arbeit sucht schaut mal auf Facebook.