Am Freitag, 27. August, liest die Autorin Franziska Bruder aus ihrem aktuellen Buch “Das eigene Schicksal selbst bestimmen” über Fluchten von Jüdinnen*Juden aus Deportationszügen in die Vernichtungslager der “Aktion Reinhardt” in Polen. Von März 1942 bis Herbst 1943 wurden 1,5 Millionen Juden und Jüdinnen, die meisten davon ehemalige polnische Staatsangehörige, zumeist per Zug in die NS-Vernichtungslager Treblinka, Belzec und Sobibor deportiert und dort ermordet.Entgegen dem Stereotyp gingen sie nicht wie ›Schafe zur Schlachtbank‹, sondern leisteten vielfältigen Widerstand. Nachdem die Funktion der Lager bekannt geworden war, bereiteten sich viele Juden auf die Flucht vor und sprangen unter Lebensgefahr aus den schnell fahrenden und schwer bewachten Todeszügen.
Das Buch beruht auf den Biographien von Menschen, die gesprungen sind und überlebt haben. Wir erfahren etwas über die Voraussetzungen der Flucht und ihre Realisierung, über die Situation in den Waggons und das Überleben in der langen Zeit bis zum Kriegsende – in Verstecken, bei Partisanen oder getarnt als christliche Polen …
Die Historikerin Franziska Bruder lebt in Berlin und veröffentlichte bereits Arbeiten zu Nationalismus, Rassismus und Antisemitismus in Polen und der Ukraine sowie jüdischem Widerstand.Eine Veranstaltung der EAG Berlin.
In Kooperation mit dem Cafe Morgenrot und dem Buchladen zur schwankenden Weltkugel.
Die Veranstaltung findet unter freiem Himmel im Hof des Hausprojekts in der Kastanienallee 84/85 statt.