Mai 2020 – Recherche: Die Seniorenresidenz „Wohnpark Bismarck“ und die Neonazipartei “Der III.Weg” (ergänzt)



Die Geschäftsführung der Hausverwaltung des Seniorenheims „Hoffmann GmbH“ hat Ramona Schöps (ehemals Hoffmann) inne(3). Sie ist die Ehefrau von Michael Schöps (4). Michael Schöps ist gleichzeitig Eigentümer des Grundstücks, auf dem sich der Wohnpark Bismarck befindet, außerdem war er bis Ende März diesen Jahres – also einen Monat nach der Erstveröffentlichung der skandalösen Infos – Inhaber der Medi + Care Hauskrankenpflege GmbH(5). Diese wiederum ist Kooperationspartnerin des Wohnparks Bismarck. Bei Medi + Care und dem Wohnpark Bismarck ist inzwischen Carola Mulks als Geschäftsführerin/Ansprechpartnerin angegeben. Wie sie zum Nazi-Stein steht ist nicht bekannt.

Michael Schöps fiel schon diverse Male sowohl online als auch offline durch rassistische Hetze auf, so etwa auf der Petitionsplattform change.org. Eine Petition zur Durchführung einer Bürgerbefragung zur Aufnahme von Geflüchteten in Schulzendorf unterschrieb er mit den Worten „Ich werde nicht tatenlos zusehen wie unser Volk vernichtet wird!!!“(6) (sic!).
Bei einem rundem Tisch zu diesem Thema attackierte er die Geflüchtetenpolitik der CDU und machte lautstark Stimmung gegen den Bau einer Geflüchtetenunterkunft. Dies tat er in seiner Funktion als Mitglied des örtlichen Schützenvereins.

Die Rolle des “III. Wegs”
Im November 2018 sowie 2019 fand jeweils ein Heldengedenken der Neonazipartei „Der III. Weg“ auf dem Gelände der Seniorenresidenz vor dem dortigen Denkmal statt.
“Der III. Weg” ist eine neonazistische Kleinstpartei, die aus der 2014 verbotenen Kameradschaft „Freies Netz Süd“ hervorging. Auch in Berlin ist sie Auffangbecken für Neonazis aus verbotenen Kameradschaftsstrukturen und für solche, denen die NPD zu weichgespült ist. “Der III. Weg” verfügt über ein extrem völkisches und rechtsradikales Menschenbild, das sich auch in dem am Nationalsozialismus angelehnten Programm ablesen lässt.
In ihrer optischen Außenwirkung orientiert sich die Partei eindeutig an Symboliken des Nationalsozialismus.
Auf seiner Website schwärmt “Der III. Weg” in einem Bericht aus dem Jahr 2018 über das Heldengedenken in Berlin von der „Errichtung einer selbstfinanzierten und neu eingeweihten Begegnungsstätte am Rande von Berlin.“ Damit ist das Monument auf dem Areal der Seniorenresidenz Bismarck gemeint. Die beigefügten Bilder erwecken den Eindruck, dass die Einweihung des Monuments gleichzeitig die Gedenkveranstaltung des “III. Wegs” war.

Dass “Der III. Weg” ein solches Denkmal auf dem komplett umzäunten Gelände des Wohnheims einweiht und im Folgejahr dort wieder eine Gedenkveranstaltung abhält, kann kein Zufall sein. Einen Schlüssel zu diesem Gelände haben nur das Personal und die Angehörigen der Bewohner*innen.
Auf den Fotos des III. Wegs sind neben jüngeren Personen auch ältere Personen, teilweise im Rollstuhl zu sehen(7), was die Vermutung aufwirft, dass Bewohner*innen des Wohnheims zusammen mit Neonazis an geschichtsrevisionistischen Gedenkveranstaltungen dort teilnahmen.

Fazit
Die zusammengetragenen Infos legen die Einschätzung nahe, dass die Betreiber*innen des großen Pankower Pflegediensts Medi + Care und des Pflegeheims “Bismarck” – das Ehepaar Schöps – nicht nur mit rasstischen Statements öffentlicht auftritt und über direkte Kontakte zur nationalsozialistischen Parteien verfügt, sondern auch in Eigenregie geschichtsrevisionistische Denkmäler errichtet. Ob dafür Spenden von der Neonazipartei “der III. Weg” geflossen sind, gilt es noch zu untersuchen.
Klar ist: Wer mit dem Ehepaar Schöps zusammenarbeitet unterstützt aktiv Neonazis in Pankow. Wir fordern auch den Bezirk auf, bereitgestellte Gelder für Schöps und deren Firmen zurückzuziehen.

Keine Zusammenarbeit mit Neonazis! Kein Raum für Geschichtsrevisionismus! Weg mit dem NS-Stein!

Presse:
Junge Welt (4.6.2020) “Revanchisten-Denkmal in Berlin entfernt”
Neues Deutschland (23.5.2020) “Der Stein des Anstoßes”
Junge Welt (27.2.2020) “Klotz für Revisionisten”